Es gibt unterschiedliche Typen von Deskbikes, Trainingsrädern für den Schreibtisch, die auch im Büro die tägliche Bewegung ermöglichen. Die erhältlichen Deskbike-Modelle passen je nach Vorlieben, örtlichen Voraussetzungen, Dauer des Trainings und Geldbeutel nicht für jeden. Hier will ich einige Modelle kurz vorstellen.
Deskbike – Der Klassiker für kurze Trainingssessions
Das vermutlich einzige Trainingsrad für den Schreibtisch, das sich offiziell Deskbike* (deutsch: Schreibtisch-Fahrrad) nennen darf. Es ist wohl der bekannteste Vertreter der Büro-Trainingsgeräte und war auch Teil einer Studie zum Thema Rad fahren am Arbeitsplatz, die bei der Telekom mit über sechs Wochen mit 60 Mitarbeitern durchgeführt wurde.
Das Radergometer kommt aus den Niederlanden und ist derzeit für etwa 330 € zu haben. Es sieht schick aus, zeichnet sich durch ein minimalistisches Design aus und ist in diversen Farben erhältlich. Es hat einen breiten Sitz ohne Lehne und ist eher vertikal ausgerichtet. Man sitzt also ziemlich hoch und aufrecht. Demnach wird auch ein hoher Tisch, idealerweise ein höhenverstellbarer Schreibtisch benötigt. Durch die aufrechte Sitzhaltung werden längere Radfahreinheiten irgendwann unangenehm, da das komplette Gewicht auf dem Gesäß lastet. Zumindest ist das meine persönliche Erfahrung mit Radtrainern dieser Art. Zwischendurch eine halbe Stunde zur Abwechslung am Schreibtisch radeln geht aber immer.
Ich konnte dieses Modell selbst leider bisher nicht ausprobieren und persönliche Bewertungen oder gar offizielle Tests sind im Netz bisher kaum zu finden. Ich gehe aber davon aus, dass die Qualität angemessen ist, die Telekom hat immerhin 220 Stück von den Rädern bestellt.
Speziell zu diesem Radtrainer gibt es die Deskbike-App im Google App Store und für Android-Geräte im Play Store zum download. Damit kannst Du deine Fortschritte beim Radtraining tracken, was eine zusätzliche Motivation sein kann, das Deskbike auch wirklich regelmässig zu nutzen.
Fazit: Das „original“ Deskbike ist für Leute empfehlenswert, die zur Abwechslung zwischendurch einfach mal bis zu 30 Minuten locker radeln wollen und denen eine schicke Optik den etwas höheren Preis wert ist. Insbesondere auch für Firmen, die ein gewisses Image durch ansprechende Büroräume nach außen tragen wollen. So würde es z.B. auch Sinn ergeben, einen Besprechungsraum für kurze Meetings (wie Daily Standups) mit diesem Modell auszustatten. Aber auch im Arbeitsbüro ist das Rad eine echte Option. Es ist einfach an den Schreibtisch gestellt und kann ebenso schnell wieder zusammengeklappt und an die Seite gestellt werden. Ein höhenverstellbarer Schreibtisch ist allerdings die Voraussetzung für eine Nutzung des Radtrainers.
Deskbike Vorteile:
- schönes Design, in vielen Farben erhältlich
- einfacher Klappmechanismus zum schnellen Verstauen
- Deskbike-App
Deskbike Nachteile:
- nicht geeignet für lange Trainingseinheiten
- vergleichsweise hoher Preis
Das Desk bike gibt es in drei Ausführungen für die Körpergrößen 140-165cm, 165-185cm und 185-215cm bei Amazon:
Exerpeutic 400XL – Günstiger Liegeradtrainer
Das Exerpeutic 400XL* ist ein Liegerad-Heimtrainer mit Pulsmessung. Es wird nicht direkt als Deskbike, sondern eher als Sportgerät beworben, kann aber durchaus auch am Schreibtisch verwendet werden, da keine Handablage im Weg ist. Die Sitzposition ist im Gegensatz zum „Deskbike“ eher nach hinten gelehnt, wodurch das Körpergewicht nicht alleine auf den Pobacken lastet und auch Trainingseinheiten von einer Stunde und länger nicht zu unbequem werden. Ein höhenverstellbarer Tisch wird trotzdem nötig sein, wenn er auch nicht so hoch einstellbar sein muss wie bei Fitnessrädern die eine aufrechte Haltung erfordern.
Das Gerät hat auf Amazon knapp 2500 Bewertungen (aus dem englischsprachigen Raum) und schneidet dort sehr gut ab. Besonders gelobt wird die geringe Geräuschentwicklung beim radeln und die gute Verarbeitungsqualität.
Mit einem Preis von aktuell knapp 160 € + kostenloser Lieferung ist der Exerpeutic eine preiswerte Alternative, die obendrein noch mehr Features bietet, wie Pulsmessung und ein LCD-Display. Ob diese für den Bürobedarf von Vorteil sind, oder ob man doch eher das reduzierte Design vom „Deskbike“ bevorzugt, ist Geschmackssache. Die Messbarkeit der eigenen Leistung inklusive der Möglichkeit, sich zu steigern könnte ein zusätzlicher Motivator sein.
Zu erwähnen wäre noch, dass bereits ein Nachfolger-Modell Exerpeutic GOLD 525XLR erschienen ist, das mit gut 200 € etwas mehr kostet und auch schon sehr positive Reviews hat.
Vorteile:
- gutes Preis/Leisungsverhältnis
- auch längere Trainingseinheiten möglich
Nachteile:
- etwas höhrerer Platzbedarf
Magnetic Mini – Unter-Tisch-Sparmodell
Der Magnetic Mini* ist, wie der Name schon sagt, die platzsparendste Lösung, sich am Schreibtisch in Bewegung zu setzen.
Meine persönlichen Erfahrungen mit Radtrainern dieser Art ist ziemlich negativ. Da ein normaler Schreibtischstuhl eine recht breite Sitzfläche hat, wo die Beine komplett aufliegen, fiel es mir immer schwer, die komplette Bewegung durchzuführen, die zum Treten notwendig ist. Die Sitzfläche war meinen Oberschenkeln immer im Weg beim Treten. Es hat schon einen Grund, warum Fahrradsattel so schmal sind. Nämlich damit man die Freiheit hat, die Beine nach unten zu bewegen. Wer einen sehr schmalen Bürostuhl hat, für den mag so ein Unter-Schreibtisch-Fahrrad nützlich sein, ich fand es einfach nur sehr unbequem, eigentlich kam ich damit nie wirklich in einen angenehmen Radel-Flow.
Außerdem ist zu beachten, dass der Magnetic Mini nur auf dem Boden steht und im Vergleich zu einem großen Deskbike deutlich leichter ist und damit die Gefahr des Wegrutschens des Deskbikes gegeben ist. Das ist natürlich auch abhängig vom Bodenbelag. Auf glatten Böden kann das sehr nervig werden, und wer will das Trainingsgerät schon am Boden mit Tape festkleben?
Fazit: Unter-Tisch-Radtrainer kann ich eigentlich niemandem wirklich empfehlen. Preislich sind sie gar nicht so viel attraktiver als beispielsweise der Exerpeutic 400 XL, dafür aber wesentlich unpraktischer. Auch als Einstiegsmodell finde ich sie nicht sinnvoll, weil sie einem den Spaß eher verderben als Lust auf mehr (und ein fortgeschritteneres Modell) machen. Mein Rat also: Lieber noch ein paar Euro drauflegen und einen Büro-Radtrainer mit vernünftigem Sitz und Ergonomie anschaffen.
Vorteile:
- Platzersparnis
Nachteile:
- unergonomisch
- kann leicht wegrutschen
Das passende Deskbike für dich!
Ich hoffe Dir bei deine Entscheidung geholfen zu haben und wünsche dir viel Spaß mit deinem neuen Bürotrainer. Schreib gerne deine eigenen Erfahrungen und auch Fragen in die Kommentare!
Häufige Fragen
In erster Linie gesundheitliche Vorteile, aber es steigert auch die berufliche Leistunggsfähigkeit. Lies hier für noch mehr Vorteile von Deskbikes.
Bei den meisten Studien wurde 2-3 mal am Tag 15 bis 20 Minuten am Stück gefahren. Es gibt aber auch Nutzer die deutlich länger fahren.
Man sollte das Deskbike nicht gerade im größten Stress nutzen, dann kann es überfordern. Bei normalen Büroarbeiten aber stellt sich wie in Studien belegt sogar eine Belebung des Geistes ein.
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